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  • Das Chemiestudium

    Beim Studienstart kann einiges schieflaufen. Wir haben hier deshalb einen Erfahrungsschatz, aus inzwischen mehreren Jahrzehnten, zusammengetragen.

    © Universität Bielefeld

Probleme beim Studienstart

Du willst zwar Chemie studieren, aber so ganz ohne andere Schulfächer geht es dann doch nicht. Für das Studium werden auch Kenntnisse und Fähigkeiten aus Mathematik, Fremdsprachen - namentlich Englisch und Technik benötigt. Glaubst Du nicht? Dann lass es uns Dir beweisen.

Mathe

Die Stolperfalle Mathe

„Ich behaupte aber, daß in jeder besonderen Naturlehre nur so viel eigentliche Wissenschaft angetroffen werden könne, als darin Mathematik anzutreffen ist.“

- Immanuel Kant: Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft

Mathe ist die Sprache der Naturwissenschaften

Fakt ist, ein naturwissenschaftliches Studium ist ohne Mathematik nicht denkbar. Mathematik ist die Sprache der Naturwissenschaften, auch wenn die Chemie hier nicht so weit geht wie die Physik.

„Aber ich studiere ja Chemie, dass mit Mathe wird schon irgendwie gehen“, ist keine Einstellung mit der Ihr unbeschadet durch das Studium kommt. Die Mathematischen Methoden der Schulchemie sind mit denen des Chemiestudiums nicht zu vergleichen. Vor allem in der Physikalischen Chemie (PC) und Theoretischen Chemie (TC) sind mathematische Grundlagen Voraussetzung, ohne die Ihr der Vorlesung nicht folgen könnt.

Ein Beispiel

In der Physikalischen Chemie wird die Kinetik von Reaktionen betrachtet. Trivial ausgedrückt wird der zeitliche Verlauf von Reaktionen oder Transportvorgängen beobachtet und in mathematische Zusammenhänge gefasst. Um mit diesen sogenannten Geschwindigkeitsgesetzen umgehen zu können ist mathematisches Handwerkszeug wie Integration und Differentiation essentiell wichtig.

Eine Chance zum Aufholen

Wie Ihr seht kommt man als Chemiker (übrigens auch als Biochemiker) um Mathe nicht drum rum, darum solltet Ihr bereit sein, eventuelle Defizite aufzuarbeiten. Dies müsst Ihr selbstverständlich nicht allein tun.

Hattet Ihr in der Schule vielleicht nicht den besten Mathekurs, gibt es zum Beispiel den Mathevorkurs, indem genau diese Dinge wiederholt werden. Sagen Euch zum Beispiel Begriffe wie Ableiten, Integrieren oder e-Funktion nichts, wird Euch dringend empfohlen, diesen zu besuchen. Es ist sehr wichtig, die Lücken am Anfang des Studiums zu beseitigen. Wenn Ihr mathematisch einigermaßen fit seid, dann erspart Ihr euch sehr viel Arbeit während des Studiums.

Um die für das Chemiestudium notwendigen Grundlagen zu erlernen, müsst Ihr die ersten beiden Semester das Modul „Mathematik für Chemiker“ belegen. Dieses Modul ist nicht dafür da um Euch zu ärgern, denn genau die Fähigkeiten die Ihr hier erlernt, werdet Ihr später - zum Beispiel im 4. Semester in der Theoretischen Chemie - benötigen.

Auch hier ist es überhaupt nicht schlimm, wenn Ihr nicht alles sofort versteht. Dafür gibt es schließlich Tutorien und Übungen um Euch zu helfen. Und auch die Dozent*innen reißen Euch nicht den Kopf ab, wenn Ihr die ein oder andere Frage stellt.

Ein kurzes Schlusswort

Um die Frage der Überschrift noch einmal aufzunehmen:

Ja! Mathe ist eine der Stolperfallen im Studium. Aber wer ein bisschen Motivation mitbringt und die vorhandenen Angebote nutzt, wird auch diese Hürde überwinden. Und vergesst nicht, es gab genug Leute vor Euch die mit den gleichen mathematischen Problemchen zu kämpfen hatten und die haben es auch geschafft. Ihr müsst keine Mathe-Genies sein um Chemie zu studieren, Ihr dürft nur nicht vergessen, dass ein bisschen Mathe nun (leider?) dazugehört.

Chaplin zu Einstein:
„Mir wird applaudiert, weil mich jeder versteht,
und Ihnen, weil Sie niemand versteht.“

English please!

„Die Weltsprache der Naturwissenschaften ist schlechtes Englisch“

- unter Naturwissenschaftlern verbreitetes Sprichwort

Warum braucht ein Naturwissenschaftler Englisch?

Im Laufe eures naturwissenschaftlichen Studiums werdet Ihr um Englischkenntnisse nicht herum kommen. Naturwissenschaften leben vom Austausch unter Wissenschaftler aus der ganzen Welt - ohne Austausch keine Innovation. Dieser Austausch geschieht - wie sollte es anders sein - in der Weltsprache Englisch.

Englisch wird nicht nur auf den großen Tagungen und wissenschaftlichen Treffen gesprochen, auch der überwiegende Teil der Fachliteratur existiert nur in englischer Sprache. Während es die meisten Grundlagenbücher für die ersten paar Semester des Studiums meist (aber nicht immer!) in deutscher Übersetzung gibt, sind die spezialisierten und tiefer gehenden Werke nur noch in Englisch erhältlich.

Auch in den wissenschaftlichen Zeitschriften (wie Nature oder Science), in denen Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse veröffentlichen, wird auf Englisch oder gar nicht publiziert!

Was bedeutet das für die Studierenden?

Ganz einfach: Im Laufe des Studiums - meist schon im Bachelor, spätestens im Master - werdet Ihr mit englischsprachigen Texten konfrontiert, besucht englische Vorlesungen oder müsst Vorträge auf Englisch halten. Dies geschieht meist ohne Vorwarnung - wer bis dahin nicht gelernt hat, damit umzugehen, wird einen Sprung ins kalte Wasser erleben! Jede/r Dozent*in geht davon aus, dass Ihr alle die Befähigung habt, damit umzugehen (oder es im Laufe des Studiums lernt), d.h. es wird nur sehr begrenzt Rücksicht genommen.

Wie viel Englisch muss ich können?

Englische Vorlesungen zu hören und Fachbücher zu lesen klingt schlimmer, als es ist. Ihr habt bereits im Abitur über Jahre hinweg Englisch gelernt, d.h. die Grundzüge der Sprache sind Euch bekannt. Das fachliche Vokabular erlernt man mit der Zeit wie von selbst. Fachausdrücke und auch typische Satzbauten wiederholen sich - wissenschaftliches Englisch ist grammatikalisch in der Regel simpel gestrickt.

Ihr solltet in der Lage sein, sauber gesprochenes Englisch zu verstehen und Texte (mit einem Wörterbuch zur Hand) lesen zu können. Wenn Ihr beim Sprechen hakt oder Euch gelegentlich Grammatikfehler unterlaufen, ist das weniger schlimm - Übung macht den Meister.

Wie hole ich Englisch auf?

Zuallererst empfiehlt es sich, bereits im Grundstudium (den ersten drei bis vier Semestern) das ein- oder andere Fachbuch auf Englisch zu lesen. Es bereitet Mühe, schafft aber das nötige Grundvokabular und hilft, sich wieder in die Sprache einzufinden.

Darüber hinaus werden an der Universität Sprachkurse in Englisch angeboten - unter anderem in manchen Jahren eine spezielle Vorlesung namens „Englisch für Chemiker“ (216011 und 216012), deren Niveau jedoch stark schwankt. Einfach im ekVV (dem elektronisch kommentierten Vorlesungsverzeichnis auf der Uni-Homepage) nachschlagen und sich etwas heraussuchen, das zum eigenen Kenntnisstand passt. Die entsprechenden Veranstaltungen lassen sich in der Individuellen Ergänzung verbuchen und sind somit nicht umsonst.

Viel mehr Spaß macht es dagegen, die Sprache „live“ zu erlernen: Für den Anfang könnt Ihr Euch angewöhnen, Filme und Serien in Englisch (gegebenenfalls mit Untertiteln) zu gucken oder Romane in Englisch zu lesen, später im Studium bieten sich interessante Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt in einem englischsprachigen Land.

Im Allgemeinen gilt: Je früher Ihr anfangt, desto einfacher wird Euch der Übergang fallen und desto mehr Routine bekommt Ihr. Vermeidet es, verbissen vor englischen Grammatikbüchern zu sitzen, nur um der Vorlesung folgen zu können. Beginnt früh, bindet es in den Alltag ein und habt Spaß dabei!

„He who does not know foreign languages does not know anything about his own.“

- Johann Wolfgang von Goethe, Kunst and Alterthum

Was bedeutet das jetzt?

Ohne Computer geht heute gar nichts mehr. In der Forschung schon gar nicht. Es gibt wohl kein Verfahren mehr, an dem nicht in irgendeiner Weise ein Computer beteiligt ist. Wenn nicht für die Durchführung selbst, dann doch mindestens für die Dokumentation oder Auswertung.

Computer beherrschen das Labor

Wie bereits eingangs erwähnt, läuft ohne Computer gar nichts mehr im Labor. Theoretische Chemiker sind in ihrer Arbeit von Grund auf von Computern abhängig. Physikochemiker nehmen Daten auf und werten sie dann am Computer aus (wenn die Daten nicht schon von einem Computer aufgenommen werden).

Organiker und Anorganiker können zwar Verbindungen herstellen, um aber zu beweisen, dass sie in den Händen halten, für was sie es ausgeben, müssen sie das nachweisen. Und da kommen die Computer ins Spiel. Biochemiker messen in ihren Experimenten entweder direkt mit dem Computer oder nutzen ihn, um die Ergebnisse zu dokumentieren.

Was muss ich können?

Für den Anfang reicht es mit Programmen wie Word und Excel umgehen zu können. Die meisten typischen Programme lernst Du dann während des Studiums kennen. Dazu gehört auf jeden Fall ein Programm zum anfertigen hochwertiger Diagramme und eins zum Zeichnen von Strukturformeln.

Biochemiker lernen dann auch noch eine Software zum statistischen Auswerten von Daten kennen. Die Bedienoberfläche erinnert dann tatsächlich etwas an Programmieren.


Das verflixte erste Jahr

Nun ist es also soweit: Du hast Dich für die Studiengänge Chemie oder Biochemie eingeschrieben und es kann eigentlich los gehen.

Doch, was musst Du eigentlich alles für Dein Studium tun und wie kannst Du Deine Aktivitäten in und um das Studium organisieren? Wir möchten Dir hier eine kleine Hilfestellung geben mit Tipps, wie Du Dein Studium erfolgreich beginnst.

Was wir empfehlen

Leute kennen lernen

Am Anfang Deines Studiums wird es wahrscheinlich so sein, dass Du niemanden deiner Kommilitonen kennst. Vielleicht bist Du deshalb aufgeregt vor dem ersten Tag oder sogar ein bisschen verängstigt? In der Uni gibt es schließlich so viele Leute und alles wirkt etwas unübersichtlich. Aber sei beruhigt: Es geht allen anderen genauso. Deshalb ist es eine gute Idee, schon vor Vorlesungsbeginn die ersten Kontakte zu knüpfen.

Dazu gibt es genug Angebote; Du musst sie nur nutzen. Die Fachschaft (Bio)Chemie bietet z.B. einen Ersti-Tag mit Laborparty und ein Ersti-Wochenende an. Auch der Vorkurs Chemie eignet sich natürlich, neue Leute vor den eigentlichen Vorlesungen kennen zu lernen.

Oder organisiert doch einfach ein Treffen, bevor das Semester beginnt. Bei Netzwerken wie Facebook könnt ihr eine Erstsemestergruppe einrichten oder wahlweise eine Gruppe nur für euer Studienfach.

Du wirst sehen, dass Dir Dein erster Vorlesungstag an der Uni gar nicht mehr schwer fallen wird.

Auch während des Semesters kannst Du weitere Kontakte knüpfen. Wer sagt eigentlich, dass die gleichen Grüppchen vom Anfang sich nicht vergrößern dürfen? Es gibt verschiedene Hochschulgruppen, bei denen Du mitmachen kannst. Als erstes ist da natürlich die Fachschaft; es gibt aber auch politische Hochschulgruppen, den AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss), ehrenamtliche Organisationen und die meist kostenlosen Hochschulsportangebote.

Du kannst auch auf den zahlreichen Laborpartys, dem legendären Campus-Festival und den zahllosen anderen Studentenpartys vorbeischauen. Zudem kann es interessant sein, Studierende aus anderen Studiengängen kennen zu lernen. Das ist der Vorteil einer so genannten „Campusuni“ wie Bielefeld: Alle Fakultäten befinden sich unter einem Dach, sodass nicht nur alle Naturwissenschaftler aufeinander hocken und Du leicht sehr verschiedene und vielseitige Menschen kennen lernen kannst.

Lerngruppen

Alleine lernen ist langweilig? Das ist natürlich Geschmackssache. Fakt ist aber, dass jeder mal Fragen hat und das Ein oder Andere nicht auf Anhieb versteht. Deshalb sind Lerngruppen sinnvoll, weil Ihr voneinander und dem Wissen der anderen profitieren könnt. Das Lernen in einer solchen Gruppe kann so aussehen, dass Ihr Euch außerhalb der Uni trefft und (besonders vor den Klausuren) zusammen den Stoff durchgeht oder die Übungszettel bearbeitet. Die Lerngruppe kann dann sehr praktisch mit anderen Aktivitäten (wie wäre es mit einer Kneipentour?) verbunden werden.

Du wirst außerdem sehen, dass es genug Freistunden zwischen den einzelnen Vorlesungen gibt, in denen Du nichts zu tun hast. Diese Zeit ist theoretisch verschwendete Wartezeit, in der Du natürlich in die Stadt fahren oder Kicker spielen kannst. Es ist aber empfehlenswert, diese Zeit zum Teil für die Übungszettel in AC, OC, PC und Mathe zu nutzen. Dazu kann man sich gut ins WestEND oder sonstwohin setzen und die Zettel zusammen bearbeiten. Das macht dann auf jeden Fall mehr Spaß und viele von Euch werden unterschiedliche Lösungsstrategien haben, sodass Ihr nicht nur miteinander, sondern auch voneinander lernen könnt.

Vor- und Nacharbeiten

Jede/r Lehrende wird euch am Anfang seiner/ihrer Vorlesungsreihe vorbeten, wie wichtig es sei, den Stoff nachzuarbeiten. Jedes Mal werdet Ihr zu hören bekommen, dass es nicht möglich ist, kurz vor den Klausuren mit dem Lernen anzufangen, auch wenn das in der Schule wunderbar geklappt hat.

Unser Tipp: Den Lehrenden bitte einfach glauben! Auch wenn Du noch so gut (auswendig) lernen kannst, wird diese Taktik auf die Dauer nicht mit Erfolg gesegnet sein. Deshalb ist es besser, kontinuierlich während des Semesters zu lernen als am Ende vor einem unüberwindbaren Zettelberg (das ist wortwörtlich zu verstehen) zu stehen.

Bei der Vor- und Nacharbeit ist es wichtig, sich nicht ausschließlich auf das Skript oder die Folien der Lehrenden zu verlassen. Für die Klausuren ist ebenso relevant, was in den Büchern steht, die am Anfang der Vorlesung empfohlen wurden. Diese Bücher führen zu einem besseren Verständnis des Lernstoffes und ihr Inhalt wird von manchen Lehrenden so abgefragt, als hätte er Euch das Buch während der Vorlesung „vorgelesen“.

Es ist aber nicht nötig und auch nicht sinnvoll, all diese Bücher zu kaufen. Erstens sind sie sehr teuer und zweitens könnt Ihr sie auch genauso gut aus der Bibliothek ausleihen und, solange sie niemand vorbestellt, unbegrenzt behalten - dazu nach den fünf erlaubten Verlängerungsphasen das Buch in die Bibliothek zurückbringen und sofort wieder ausleihen. Dazu noch ein Hinweis: Bücher mit weißen Etiketten können ausgeliehen werden, gelb Etikettierte jedoch nicht.

Stundenplan erstellen

Das ekVV ist das elektronische kommentierte Vorlesungsverzeichnis. Dort solltest Du Dich anmelden und Deinen Stundenplan erstellen, indem Du alle Deine Veranstaltungen abspeicherst. Eine Übersicht, welche Veranstaltungen Du besuchen musst findest du in den Netzplänen der Fakultät. So hast Du eine gute Übersicht über Deine Termine und Klausuren.

Der ausschlaggebende Punkt ist allerdings, dass Du in keinem E-Mail-Verteiler Deiner Veranstaltungen auftauchst, wenn Du sie nicht im ekVV gespeichert hast. So entgehen dir viele wichtige Informationen.

Außerdem gelangst Du über das ekVV in die Prüfungsverwaltung, wo Du den Stand deines Transkripts überprüfen kannst. Die Lehrenden tragen dort ein, ob du erfolgreich an einer Veranstaltung teilgenommen hast und ggf. mit welcher Note Du die Klausur absolviert hast. Die Eintragung geht aber auch nur, wenn sich die entsprechende Veranstaltung in Deinem Stundenplan befindet.

Individuelle Ergänzung

Im Bachelorstudiengang müssen insgesamt 180 Leistungspunkte (LP) gesammelt werden. Die LP werden für die Teilnahme an den Pflichtveranstaltungen und das Bestehen von Klausuren und Praktika vergeben.

Allerdings sind 10 LP für die sogenannte Individuelle Ergänzung vorgesehen. Für diese LP kannst Du irgendwelche Veranstaltungen besuchen, die Du Dir selbst aussuchst. Naturwissenschaftlich orientierte Veranstaltungen machen sich im Bachelorzeugnis selbstverständlich besser, das ist aber keine Voraussetzung.

Für Deine individuellen Ergänzungen musst Du Dich im ekVV anmelden und die entsprechenden Leistungsanforderungen erfüllen, damit Du am Ende auch die gewünschten Punkte gutgeschrieben bekommst.

Wer nicht sicher ist, ob er nicht doch das Studienfach wechseln möchte (beispielsweise von der Chemie in die Biochemie), der kann die Individuelle Ergänzung nutzen, um Vorlesungen aus seinem Alternativfach zu besuchen. Das macht einen späteren Wechsel deutlich leichter. Noch ein Vorteil: Klausurnoten aus Deinen individuellen Ergänzungen zählen nicht für die Bachelornote.

Weiterhin gibt es den Strukturellen Ergänzungsbereich der 20 LP umfasst. Bei diesem kannst Du Dir aus einer Reihe vorgegebener Veranstaltungen einige aussuchen. Informationen, welche Verstaltungen du hierfür besuchen kannst findest du ebenfalls in den Netzplänen.

Klausuren

Die Klausuren sind ein leidiges Thema. Ohne sie könnte das Studium ja so schön sein! Aber was sein muss, muss sein. Einige wenige Lehrende sind so kollegial, dass sie ihre Klausuren aus den Jahrgängen davor im Internet zur Verfügung stellen.

Für jene, die das aus welchen Gründen auch immer nicht tun, gibt es die Fachschaft. Wir haben fast alle Klausuren und können sie Dir gerne geben. Schreib uns einfach eine Mail und sag uns, welche Klausuren Du brauchst. Vergiss dabei bitte nicht, uns auch hin und wieder Klausuren oder Prüfungsprotokolle aus Deinen Jahrgängen vorbei zu bringen.

Zu jeder Klausur wird in der Regel eine Nachklausur angeboten. Dabei ist es möglich, jede Klausur unbegrenzt oft im Studium (aber maximal zwei Mal pro Semester) zu schreiben und sich so zu verbessern. Für die Bachelornote zählt nur die beste erbrachte Leistung, die Anzahl der benötigten Versuche wird nur im Transcript eingetragen. Dennoch solltet Ihr nie alles auf eine Karte setzen und nur die Nachklausur mitschreiben - viele, denen das Lernen direkt am Ende des Semesters zu stressig war, haben dies versucht, sind daran gescheitert und haben so ein komplettes Jahr verloren!

Versucht außerdem, eure Klausuren nicht zu knapp zu bestehen. Wer regelmäßig 3 oder schlechter steht, der zeigt damit, dass er den Grundstoff nicht verstanden hat. Da dieser Grundstoff Voraussetzung für alle weiteren Vorlesungen ist, kann der Mangel an Grundwissen einem sehr bald zum Verhängnis werden. Andererseits: Einmal eine schlechte Note zu schreiben ist kein Beinbruch - niemand ist in allen Bereichen gut. Lasst Euch davon nicht entmutigen und macht weiter.

Übungen und Tutorien

Zu den Vorlesungen werden Übungszettel angeboten, die Du auf jeden Fall bearbeiten solltest. Sie helfen Dir beim frühzeitigen Lernen für die spätere Klausur. Außerdem kannst Du Dich an die Aufgabenstellungen gewöhnen, die anders sind als in der Schule. Es werden dazu Übungsgruppen veranstaltet, bei denen ein/e Mitarbeiter*in der Lehrenden die Aufgaben bespricht und erklärt.

Bei den Matheübungen ist zum Teil die Anwesenheit und die richtige Lösung von Aufgaben sogar Pflicht und Voraussetzung dafür, dass Du die Leistungspunkte bekommst.

Zusätzlich gibt es Tutorien, die von Studierenden aus höheren Semestern geleitet werden. Wenn Du also grundlegende Fragen hast, die den Rahmen der Übungsgruppen sprengen, kannst Du die Tutorien besuchen oder die Termine nutzen, um noch eine zusätzliche Übungsstunde zu haben.

Lieber ein Schrecken mit Ende als ein Schrecken ohne Ende

Das Studium ist doch viel zu anstrengend und komplizierter und zeitaufwendiger als Du dachtest?

Dann gilt am Anfang natürlich: Dranbleiben! Zur Not kannst Du auch eine Veranstaltung oder Klausur aussetzen und erst im nächsten Jahr daran teilnehmen, bevor Du keine der Klausuren zufriedenstellend abschließt.

Und wenn es gar nicht geht, dann ist es im Ernstfall ratsam, den Studiengang zu wechseln. Denn was Dir im Studium schon keinen Spaß macht, wird im späteren Berufsleben bestimmt nicht besser.

Für den eiligen Leser

Unsere Tipps fürs erste Jahr in Kurzform:

  • nutzt Gelegenheiten, Leute aus eurem Studiengang kennen zu lernen
  • bildet Lerngruppen
  • bearbeitet gewissenhaft alle Übungen
  • bereitet Vorlesungen mit Büchern vor und nach
  • wählt Eure individuelle Ergänzung bewusst und sinnvoll
  • meldet Euch im ekVV für Eure Vorlesungen an
  • lernt nicht erst am Semesterende für die Klausuren
  • baut nicht allein auf die Nachklausuren
  • versucht, die Klausuren gut und nicht nur knapp zu bestehen
  • macht Euch bewusst, dass Ihr selbst für Euer Studium und Euren Wissenstand verantwortlich seid
  • falls es nicht mehr geht: Konzentriert Euch auf einige, wichtige Vorlesungen
  • wenn auch das nicht hilft: Denkt frühzeitig über den Wechsel des Studiums nach - es wird nicht mehr leichter
  • nutzt Eure wenige Freizeit, niemals ist man wieder so frei und ungebunden wie im Studium!

Ihr seid hier, weil Ihr hier sein wollt!

So doof dieser Satz auch klingen mag, er beschreibt einen zentralen Kern der Uniausbildung. Im Gegensatz zur Schule besteht für niemanden eine Pflicht, die Universität zu besuchen. Wer studiert, hat sich dies ausgesucht - die Ausrede „Mir fällt nichts besseres ein“ zählt nicht.

Studierende sollten über Interesse an ihrem Fach verfügen und bereit sein, Arbeit in das Studium zu investieren - das wird zumindest von Seiten der Lehrenden erwartet (PDF). Im Studium heißt es daher, jeder ist selbst dafür verantwortlich, sich um Probleme zu kümmern, den Vorlesungsstoff zu lernen und die Schwerpunkte seines Studiums (wo möglich) zu setzen.

Viel Freiheit, aber auch viel Verantwortung! Um den Übergang von der Schule zur Uni zu erleichtern, werdet Ihr jedoch in den ersten zwei Semestern ein wenig „an die Hand genommen“.

Spaß haben

Klar, lernen ist wichtig. Aber wo bleibt eigentlich das lang ersehnte „Studentenleben“?

Seit der Umstellung auf die Bachelor/Master-Studiengänge kommt die Freizeit zugegebenermaßen zu kurz. Dennoch: Genieß die neue Freiheit, dann kannst Du Dich danach auch wieder besser konzentrieren. Durchgängig zu lernen kann niemand durchhalten.



Einige Anmerkungen

  • Ohne Computer geht heute nichts mehr, schon gar nicht im Studium. Um einen eigenen PC oder besser noch Laptop wird kein Weg herum führen.
  • Die Terminbekanntgabe lässt erfahrungsgemäß oft zu wünschen übrig. Wenn Du Dir also über etwas nicht sicher bist, dann frag besser einfach nach. Dafür sind die Dozent*innen und Praktikumsleiter*innen schließlich da.
  • Bei Problemen im Studium oder mit einzelnen Personen kannst Du Dich auch gerne an die Fachschaft wenden.
  • Bei Fragen oder Schwierigkeiten ist es kein Problem, die Dozent*innen anzusprechen - Professor*innen sind keine Halbgötter und haben (fast) immer ein offenes Ohr für Studierende.
  • Lernt nicht nur für die Klausuren! Um spätere Prüfungen zu bestehen, müsst Ihr ein breites Grundlagenwissen besitzen, das auf den ersten Vorlesungen basiert. Wer nach der Klausur alle Vorlesungsinhalte vergisst, der läuft sehr bald ins offene Messer.

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